Ist es wirklich notwendig, dass eine Kartoffelpflanze vom Setzen bis zum Verzehr bis 8-mal gespritzt werden muss? Dies wollen wir während diesem Sommer im Egggraben herausfinden. Anstatt 8-mal spritzen haben wir die folgenden 8 Sorten aufgetrieben, welche wir (vorerst) im Kleinversuch anbauen werden. Es sind alles alte, resistente Kartoffeln, welche vom Aussehen und dem Ertrag her nicht den heutigen, Maschinen bedingten Anforderungen entsprechen. Deshalb sind sie aus den Supermarktregalen verschwunden.
Unser Ziel ist es, festzustellen welche Sorten biologisch sinnvoll angebaut werden können, eine gute Qualität bieten und schmackhaft sind. Und für was das alles? Unseren Gemüsekorbkunden und Gästen der Ferienwohnung wollen wir ein Angebot machen können, welches den gängigen kulinarischen Rahmen sprengt! Ob uns dies gelingen wird? Der Sommer wird es zeigen! Sie können den Versuch auf www.egggraben.ch mitverfolgen. (Angaben zu den Kartoffeln mit bestem Dank von www.freddychristandl.ch)
Dürfen wir vorstellen:
Ditta Ihr wunderschönes gelbes Fruchtfleisch zergeht auf der Zunge. Sie schmeckt wie eine Kartoffel aus dem Schlaraffenland. Verwendung: Als Brat- und Salzkartoffel und ab Spätherbst sensationell für Kartoffelsalat. Die kleinen Exemplare sind hervorragend zu jedem guten Raclette.
Röseler – die Königin Sie ist der Liebling aller Spitzenköche. Mit ihrem nussig, buttrigen Nuancen überzeugt sie auch im Geschmack. Für einen Stock oder Teig kocht man die Röseler in der Schale, schält sie lauwarm und verarbeitet sie weiter. Für einen Teig kann den Mehlanteil dabei extrem reduzieren werden (5-10% der üblichen Menge), und erreicht so, einen leichten, flaumigen und einfach zu verarbeiteten Kartoffelteig. Verwendung: Ein absoluter Favorit für Kartoffelbrot, Kartoffelstock und alle Kartoffelteige. Das beste Teigergebnis erzielt man, wenn man die Kartoffeln am Vortag in der Schale weich dämpft, am Folgetag schält und kalt weiterverarbeitet. Ebenfalls eine ausgezeichnete Rösti- und Bratkartoffel.
Weisse Lötschentaler Eine alte Walliser Sorte mit heller Schale und fast weissem Fleisch. Kurzovale, mittelgrosse Knollen mit leicht vertieften Augen und würzigen Aromen. Sie ist bestens für den Anbau in höheren Lagen geeignet. Verwendung: Ein Allrounder: Für Rösti, Geschwellte, Salat, Gratin und Bratkartoffeln
Baselbieter Müsli – ein GedichtSie ist eine attraktive, rotschalige Sorte, und besticht durch ihren aromatischen Geschmack und vielfältige Verwendungsmöglichkeiten,ein Allrounder: Ideal für Rösti, Geschwellte, Salat, Gratin und Bratkartoffeln.
Corne de gattest – einfach wunderbar Eine absolute Rarität, ursprünglich aus Belgien stammend, wo sie als Delikatesse bekannt ist. Sie ist länglich bis Hörnchen förmig und hat eine weiche, buttrige Textur. Wegen der dünnen Schale werden sie ungeschält gegessen. Sie ist wohl verwandt mit der berühmten französischen Ratte Kartoffel. Mit ihren nussigen, Maroni artigen Aromen ist sie dieser mehr als ebenbürtig. Verwendung: Eine kaiserliche Brat- und Salatkartoffel! Als Geschwellte ein Leckerbissen.
Parli – die Bündner Urkartoffel Gebraten schmeckt die Parli Maroni artig, gekocht kann ihr Duft an Artischocken erinnern. Ihr Ursprung geht rund 250 Jahre zurück. Die erste bekannte Kartoffel-Abbildung des französischen Botanikers Carolus Clusius aus dem Jahr 1589 hat sehr viele Ähnlichkeiten mit der Parli-Familie aus Graubünden. Die längliche Knolle stammt entweder von der «Wiesener» (Graubünden) oder der «Yam» (England) ab. Um sie zu schälen, kocht man sie erst. Noch lauwarm lässt sie sich die Haut einfach abziehen. Verwendung: Für Geschwellte und geriebene Kartoffelgerichte wie z.B. Maluns, Plain in Pigna oder Rösti. In der Schale gekocht, dann in Scheiben geschnitten und goldgelb gebraten sind sie ein Hochgenuss. Eine weitere Variante: Parli gut waschen und längs vierteln zu einem schönen Braten geben und im Ofen mitschmoren (dabei die Garzeit von Fleisch und Kartoffel berücksichtigen).
Highland Burgandy Red Die Highland Burgandy Red, mit ihrem rot-weißgelb marmoriertem Fruchtfleisch ist sehr dekorativ, nicht nur das, sie schmeckt außergewöhnlich gut. Ein kräftiger, erdiger Gout, der an Bodenräben erinnert und den Urgeschmack der Kartoffeln erahnen lässt. Die Burgandy Red kommt aus den schottischen Highlands. Sie ist sehr begehrt bei Liebhabern wie bei Sammlern. Sie kommt vor allem in den Bergregionen ausgezeichnet, im Unterland entwickelt sie gerne zähe Fasern im Fleisch.Verwendung Als Ofenkartoffel, für zwei- oder dreifarbigen Kartoffelsalat, Stampfkartoffeln und einen roten Kartoffelstock. Insider kombinieren ihn mit gelben und/oder blauen Kartoffelstock. Super Kartoffel zum frittieren.
Vitelotte noire oder Chinatrüffel Eine alte französische Sorte aus dem Loiregebiet die bei Feinschmeckern als Trüffelkartoffel bekannt ist. Sie wurde schon vor 1850 angebaut. Leider sind die Erträge außerordentlich gering. Sie hat einen superben, leicht nussigen Geschmack. Der Biss ist ähnlich wie der in eine Esskastanie. Sie wird als die edelste der blauen Esskartoffeln gehandelt, und bleibt beim Kochen nachtblau. Mit bis zu 20.- / Kilo eine absolute Rarität! Verwendung: Als Bratkartoffel und Geschwellte, für Salate und Kartoffelchips.